Donnerstag, 20. November 2014

Zusatzinfo zum Aufenthalt in der Herberge in Ixtepec am 17. Tag unserer Exkursion

Hallo zusammen,

hier nochmal eine kurze Zusatzinfo zu unserem Aufenthalt in der Herberge „Hermanos en el Camino“ und der Situation der Migranten in Mexiko.

Die Tage in denen wir uns in der Herberge aufhielten, fiel einigen auf, dass weniger Migranten als sonst ankamen. Auch Lisa (die dort gerade ihr 3-monatiges P2 Praktikum macht) erzählte uns, dass seit kurzer Zeit nur noch vereinzelt Migranten ankommen.
Während meiner Zeit des P2 Praktikums in der Herberge, Ende letzten Jahres, kamen ca. 30-100 Migranten ziemlich regelmäßig alle 2-3 Tage in der Herberge an.
Dieses Phänomen hat mit einem Abkommen zu tun, welche die mexikanische, guatemaltekische und nordamerikanische Regierung gemeinsam verabschiedet haben.
Das „Programa Integral Frontera Sur“ (Ganzheitliches Programm für die Südgrenze) trat am 7. Juli 2014 in Kraft und hat zur Folge, dass das sicherheitspolitische Vorgehen der 3 Länder bezüglich der Migrationsbewegung nun verschärft wird.

Die laufenden Aktionen, die diese „Problematik“ behandeln basieren auf 3 von der Regierung formulierten Zielen:
  1.  Verhindern, dass Migranten durch die Benutzung des Zugs in Gefahr kommen, welcher dem Transport von Gütern dient und nicht dem von Personen.
  2.  Entwicklung von genauen Strategien, die die Sicherheit und Schutz der Migranten garantieren.
  3.  Bekämpfung und Vertreibung der kriminellen Gruppen, die ihre Rechte verletzten.

Die mexikanische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, den zunehmenden Transit der zentralamerikanischen Migranten zu stoppen. Die Geschwindigkeit des Güterzugs soll beispielsweise erhöht werden, damit die Migranten dieses Transportmittel nicht mehr benutzen, um auf diese Weise bis zur Grenze der USA zu gelangen. Der Zug, auch als „la bestia“ (die Bestie) bekannt, hat schon vielen Menschen das Leben gekostet.
Es wird jedoch in Frage gestellt, ob dieses Abkommen wirklich dem Schutz von Migranten dient und ihre Rechte verteidigt.
Viele Migrantenherbergen und Menschenrechtsgruppen sind der Meinung, dass das Abkommen das Recht auf Transit verletzt. Durch die Geschwindigkeitserhöhung des Zugs müssen sich die Migranten riskantere Strecken suchen, um ihr Ziel zu erreichen.

Das Abkommen verhindert nicht das Phänomen der Transmigration, im Gegenteil, der Weg wird ihnen erschwert und gefährlicher. Solange nicht für für Arbeit, Frieden und Sicherheit in den Herkunftsländern gesorgt wird, wird der Migrationsstrom nicht enden.
Es wird gefordert, dass zumindest den Migranten ein Transfervisum zur Verfügung gestellt werden soll, um so auf normalem Weg eine sichere Reise bis an die Nordgrenze Mexikos zu garantieren.
saludos y abrazos
Fine

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